Plattform 09:

28. Juni 2005, Gewerblich-Industrielles Berufszentrum (Aula)

Thema: In memoriam Souleyman Bah: Asylpolitik versus Menschenrechte

Begrüssung:
Anusooya Sivaganesan, Verein Integrationsnetz Zug
Einleitung: Hanspeter Uster, Vorsteher Sicherheitsdirektion Kanton Zug
Moderation: Gisela Hürlimann, Verein Integrationsnetz Zug

Impulsreferate:
Karl Hartmann, alt Bundesrichter und alt CVP-Gemeinderat, Altdorf
Andreas Nufer, Pfarrer in St. Gallen, Solidaritätsnetz Ostschweiz
Rolf Zopfi, ›augenauf‹, Zürich

Auf dem Podium:
Pater Lukas Niederberger SJ, Direktor Lassalle-Haus, Bad Schönbrunn
Brigitte Profos, Regierungsrätin, Direktion des Innern Kanton Zug
Hanspeter Uster, Regierungsrat, Sicherheitsdirektion Kanton Zug

Moderation: Ganga Jey Aratnam, Verein Integrationsnetz Zug

Seit Dezember 2004 beschäftigte uns dieser tragische Todesfall des illegalisierten Asylbewerbers Souleyman Bah. Weil der Bericht der zugerischen Untersuchungsbehörden auf sich warten liess, thematisierten auch nationale Medien (die ›Rundschau‹ von SF 1 oder die ›Wochenzeitung‹) den Fall wiederholt. Im Kontext der angekündigten parlamentarischen Diskussionen über eine weitere Verschärfung des Asylrechts beschlossen wir deshalb, zusammen mit der Asylbrücke Zug, unsere 9. öffentliche Diskussionsplattform dem Thema ›Asylpolitik versus Menschenrechte‹ zu widmen. Nachdem wir mit dem Einverständnis des Schweizer Fernsehens die beiden Rundschau-Beiträge ›Kirchenprotest‹ und ›Eskalierende Asylpolitik‹ gezeigt hatten, folgten drei Impulsreferate von Karl Hartmann, Andreas Nufer und Rolf Zopfi. Die unterschiedlichen, jedoch in ihrer Kritik am repressiven Kurs der aktuellen Asylpolitik einhelligen Standpunkte der drei Referenten, wurden anschliessend vom Publikum sowie auf dem Podium diskutiert. Ganga Jey Aratnam moderierte die Diskussion, an der sich auf dem Podium P. Lukas Niederberger, Brigitte Profos und Hanspeter Uster beteiligten. Anders als anlässlich von früheren Veranstaltungen handelte es sich dieses Mal ausdrücklich um eine Publikumsdiskussion mit ExpertInnenbeteiligung. Und tatsächlich standen die vielen engagierten Voten des erfreulich zahlreich erschienenen und erfreulich gemischten Publikums (jung/alt, viele MigrantInnen, darunter Asylsuchende) im Zentrum der zuweilen recht hitzig geführten Diskussion. Es mangelte nicht an kritischen Fragen an die für die Asylfürsorge und damit auch für die Securitaseinsätze in Asylunterkünften politisch verantwortliche Direktorin des Innern. Und auch der Sicherheitsdirektor hörte mehrere Aussagen von teilweise Direktbetroffenen, die seiner Aufforderung nachkamen und sich direkt bei ihm über ihre Behandlung durch manche Polizeibeamte beklagten.

Flyer (PDF)



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