Atelier: 25. bis 30. Juni 2003,
Ausstellung: 22. August bis 20. September 2003, Schützenwiese Zug

Plakatatelier und -Ausstellung: Arbeit ist das 1/2 Leben! Integration und Arbeit

116 Weltformat-Plakate an 54 Standorten auf öffentlichen Plätzen in Baar, Cham, Hünenberg, Menzingen, Neuheim, Oberwil, Oberägeri, Risch/Rotkreuz, Steinhausen, Walchwil und Zug

Zum dritten Mal stellte das Integrationsnetz Zug seine selber gefertigten Weltformat-Plakate unter dem Motto ›Arbeit ist das 1/2 Leben! Integration und Arbeit‹ zu einem integrationspolitischen Thema aus. Die Ausstellung im Jahr 2002 zum Thema ›Islam im Kanton Zug – Integration statt Vorurteile‹ löste neben viel positivem und konstruktivem Echo auch vereinzelte Vorwürfe aus. Die Plakate seien zu provokativ und würden den Anliegen der MigrantInnen schaden, hiess es etwa. Wir analysierten diesen Vorwurf und kamen zum Schluss, dass sich darin die soziale Ungleichheit in diesem Land, deren schärfste Trennlinie zwischen Einheimischen und unterprivilegierten MigrantInnen verläuft, widerspiegelt. Kritik, die von MigrantInnen geäussert wird, wird hierzulande offenbar als Provokation empfunden. Oder anders formuliert: Solche Kritik, die im Übrigen auch MigrantInnen nicht ›verschont‹, darf offenbar nur von einheimischen PolitikerInnen und von in sozialen Institutionen tätigen Professsionellen geäussert werden. Dies widerspricht unserer Meinung nach einem Integrationsbegriff, der die Chancengleichheit und die aktive Partizipation der MigrantInnen am gesellschaftlichen Leben ins Zentrum rückt. Deshalb wollten wir mit unseren Plakaten erneut zum Nachdenken und Diskutieren anregen: Das Zielpublikum waren, wie schon in den vorherigen Ateliers, Jugendliche und SchülerInnen. Die im öffentlichen Raum gezeigten Weltformatplakate machten auf das Thema Integration durch Arbeit, Diskriminierung am Arbeitsplatz aufmerksam. Die Unterschiede in den Arbeitsverhältnissen von SchweizerInnen und AusländerInnen, die unterschiedlichen Qualifikationen und Ausbildungsmöglichkeiten und die teilweise nach wie vor herrschenden grossen Lohnunterschiede wurden einer grösseren Öffentlichkeit vor Augen geführt. An der Diskussionsplattform vom 10. Dezember 2003 wurde das Thema inhaltlich vertieft diskutiert. Lesen sie dazu mehr unter Diskussionsplattformen Plattform 7

Insgesamt 126 Personen, darunter eine Realklasse des Zuger Loreto-Schulhauses und eine Klasse der Zuger Integrationskurse malten und schrieben in den 5 Tagen Plakate zum Thema Arbeit und Integration. Das Atelier fand dieses Mal in einem grösseren Zelt auf der Schützenwiese in Zug statt. An der Projektorganisation waren insgesamt 26 Personen beteiligt, die Projektträgerschaft übte der Verein Integrationsnetz Zug aus. Die eifrigen GestalterInnen wurden mit kulinarischen Spezialitäten aus Sri-Lanka, dem nahen Osten und Iran kostenlos versorgt. Dabei schien es wohl kein Zufall zu sein, dass sowohl für die Projektarbeit, als auch für die Bereitstellung des Essens viel leichter MigrantInnen, als Einheimische gefunden wurden...

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