Montag, 13.Dezember 2004, Landsgemeindeplatz Zug

Mahnwache für Souleyman Bah

Organisation: Asylbrücke Zug, Integrationsnetz Zug

Mehr als 300 Personen nahmen am 13. Dezember 2004 an der; vom Integrationsnetz Zug und der Asylbrücke Zug organisierten Mahnwache im Gedenken an den Tod des afrikanischen Asylsuchenden Sulaman Bah auf dem Zuger Landsgemeindeplatz teil. Bah war in der Nacht auf Dienstag 7. Dezember in einer Unterägerer Asylunterkunft aus dem Fenster gestürzt und zwei Tage später an den Folgen des Sturzes gestorben. Viele Freunde und Bekannte des Verstorbenen, darunter viele Asylsuchende verschiedener Nationalitäten fanden sich ein, um ihrer Betroffenheit und ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Sehriban Akyildiz vom Vorstand des Integrationsnetz forderte die Anerkennung der Menschenrechte auch für Asylsuchende. Danach sprach ein srilankischer Asylsuchender, Augenzeuge des Vorfalls, der die Securitas beschuldigte, am Tod von Sulaman Bah schuldig zu sein. Er und auch weitere Freunde des Verstorbenen forderten eine lückenlose Aufklärung des Todes. Ruedi Fahrni von der Asylbrücke Zug verwies darauf, dass die aktuelle Asylpolitik dem verfassungsmässigen Recht auf Hilfe in Notlagen widerspreche. Nach der Mahnwache fand eine spontane Kundgebung durch die Zuger Bahnhofstrasse bis zum Bahnhof statt. ›Stopp Rassismus‹, forderten die Demonstrierenden, von denen viele äusserten, sie erführen im Alltag und von Behördenseite Rassismus und menschenunwürdige Behandlung. Während einer Woche stand ein Trauerplakat mit dem Bild von Souleyman Bah neben dem Zuger Regierungsgebäude, wo Kerzen und Blumen deponiert werden konnten.


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